Galileo Galilei

(1564 - 1642)

Der heute vor allem durch seine Leistungen auf dem Gebiet der Astronomie bekannte Naturwissenschaftler Galileo Galilei wurde 1564 in Pisa geboren. Er studierte einige Jahre Mathematik und Naturwissenschaften und avancierte mit 26 Jahren zum Mathematikprofessor in Pisa. 1592 ging er nach Padua, wo er neben Mathematik auch Physik lehrte.

 

Heute gilt Galileo Galilei als Begründer der klassischen Physik. Er sah das Experiment als das wesentliche Mittel an, Naturgesetze zu erkennen und zu beschreiben. In diesem Zusammenhang ist auch die Entwicklung des Thermoskops zu sehen, das wohl eher ein Nebenprodukt seiner allgemeinen physikalisch-wissenschaftlichen Bemühungen war.

 

Galilei starb am 08. Januar 1642 in Arceti bei Florenz.

 

Quelle: Katrin Mantzke, Zentrum für Thüringer Landeskultur



Gabriel Daniel Fahrenheit

(1686 - 1736)

Fahrenheit wurde in Danzig als Sohn einer Kaufmannsfamilie geboren. Obwohl er eigentlich die kaufmännische Tradition der Familie fortsetzen sollte, interessierte er sich schon früh für die Physik.

 

Aus dem Jahre 1708 ist bekannt, dass er mit einem dänischen Astronomen über die Herstellung von Thermometern diskutierte. Während einiger Reisen, die er nach 1710 antrat, vervollkommente er seine naturwissenschaftlichen Erkenntnisse auf verschiedenen Gebieten. Aber die Thermometrie blieb eines der ganz wichtigen Themen seiner Forschungen. Fahrenheit erkannte dabei den Einfluss der unterschiedlichen Glasqualitäten auf die Genauigkeit der Messinstrumente.

 

Ab 1713 absolvierte er das Physikstudium in Amsterdam und bildete seine Fähigkeiten als praktischer Glasbläser heraus. Seinen Lebensunterhalt verdiente er mit der Herstellung meteorologischer Instrumente.

 

1718 begann er, in Amsterdam Vorlesungen zu seinen Arbeiten zu halten, die er mit Hilfe von zahlreichen Experimentieranordnungen anschaulich gestaltete.

 

Heute ist sein Name vor allem mit der nach ihm benannten Temperaturskala verbunden, die im englischsprachigen Raum bis heute Verwendung findet. Den Nullpunkt legte Fahrenheit auf die Tiefste, von ihm erzeugbare Temperatur, die er mit einem Gemisch aus Eis, Wasser und Salmiak erreichte. (0° F entspricht -17,78 °C). Zudem verwendete er als Fixpunkte den Schmelzpunkt des Eises und die Wärme des gesunden menschlichen Körpers. Die heute verwendete Fahrenheit-Skala wird zwischen dem Eispunkt und dem Siedepunkt von Wasser in 180 Abschnitte geteilt.

 

Quelle: Katrin Mantzke, Zentrum für Thüringer Landeskultur



René-Antoine Ferchault de Rêaumur

(1683 - 1757)

Ähnlich wie Fahrenheit sollte auch Rêaumur zunächst den Beruf des Vaters ergreifen. So studierte er ab 1699 in Jena Jura, ging aber schon bald zur Beschäftigung mit den aufkommenden Naturwissenschaften über. Dabei war er immer bedacht, nicht nur neuesten Erkenntnissen der Forscher, sondern auch die praktischen Fähigkeiten der Handwerker zu verfolgen.

 

Schon in jungen Jahren wurde das große Talent Rêamurs deutlich. Über familiäre Beziehungen und auf Grund erster wissenschaftlicher Arbeiten wurde er 1708 als Studienmitglied an der Pariser Akademie aufgenommen.

 

Rêaumur ging bei der Temperaturmessung nur von einem Fixpunkt aus. Die Skalenteilung erfolgte nach dem veränderlichen Volumen einer Flüssigkeitsmenge: 1000 Teile für den Gefrierpunkt des Wassers ergaben am Siedepunkt bei definierter Kapillare und Weingeistzusammensetzung 1080 Teile. Daraus resultiert die Definition des Siedepunktes bei 80 °R. Bei der Festlegung einer linearen Teilung zwischen 0 und 80° ließ er die Nichtlinearität der Ausdehnung von Flüssigkeiten außer Acht und berücksichtigte nicht den Einfluss des Luftdruckes.

 

So erreichte Rêaumur im Ergebnis nicht sein Ziel, vergleichbare Thermometer herzustellen.

 

Quelle: Katrin Mantzke, Zentrum für Thüringer Landeskultur



Anders Celsius

(1701 - 1744)

Als Sohn eines Astronomieprofessors im schwedischen Uppsala geboren, war das große Interesse an den Naturwissenschaften bei Anders Celsius früh ausgeprägt. Gerade die Fachrichtung seines Vaters - die Astronomie - hatte es dem jungen Mann besonders angetan. Seine diesbezüglichen Studien fasste er 1727 in seiner Promotionsarbeit zum Thema "Über die Drehbewegung des Mondes" zusammen. Drei Jahre später wird er in Uppsala zum Astronomieprofessor berufen. Neben seinen astronomischen Arbeiten hat Celsius auch schon in jungen Jahren meteorologische Forschungen betrieben. Eine mehrjährige Forschungsreise führte ihn durch ganz Europa.

 

Ab 1736 nahm er an einer Expedition nach Nordeuropa teil, um mit Hilfe der Ausmessung eines Meridianbogens die Gravitationstheorie Newtons nachzuweisen. Nach dieser Lapplandexpedition arbeitete Celsius wieder vor allem auf astronomischen Gebiet und initiierte den Bau eines Observatoriums in Schweden.

 

Etwa 1740 beginnt Celsius seine intensive Beschäftigung mit der Temperaturmesstechnik und schlägt 1742 die hundertteilige Temperaturskala - ausgehend vom Eis- und Siedepunkt des Wassers - vor.

 

Um 1750 waren in Schweden drei Thermometerarten üblich, die diese Fixpunkte verwendeten. Dabei war das von Celsius vorgestellte Thermometer das Einzige, das den Nullpunkt mit 100° und den Siedepunkt mit 0° ansetzte. Erst nach dem Tod von Anders Celsius vollzogen seine Schüler die Umkehrung seiner Fixpunkte und definierten so entgültig die heute bekannte Celsius-Skala.

 

Quelle: Katrin Mantzke, Zentrum für Thüringer Landeskultur



Johann Christian Friedrich Körner

(1778 - 1848)

 

Johann Christian Friedrich Körner wurde am 2. September 1778 in Weimar geboren. Sehr früh erkannte man sein Können auf dem Gebiet der Mathematik. Durch den Weimarer Hof wurde er in seiner Ausbildung zum Mechaniker gefördert. Zu seinen Gönnern zählte auch Johann Wolfgang von Goethe. Goethes wissenschaftliche Interessen verbanden sich mit den mechanischen Fähigkeiten Körners. Zusammen mit Karl - Dietrich von Machnow erhielt er die Aufgabe an der Jenaer Universität eine Sternwarte zu errichten. Auf Anordnung des Herzogs Carl August wurde Körner 1816 nach Jena berufen und bekam den Titel Hofmechanikus verliehen. Im November 1818 erhielt er die "philosophische Doktorwürde" und die Erlaubnis Vorlesungen an der Universität Jena zu halten. In dieser Zeit schrieb er mehrere Bücher, u.a. "Anleitung zur Verfertigung übereinstimmender Thermometer und Barometer"(1824), "Anleitung zur Bearbeitung des Glases an der Lampe und zur vollständigen Verfertigung, durch das Lampenfeuer darstellbaren, physikalischen Instrumente und Apparate" (1831). Körner soll für die von der Sternwarte betreuten meteorologischen Stationen Thermometer, Barometer und Hygrometer selbst gefertigt haben.



Franz Ferdinand Greiner

(1808 - 1855)

Die gewerbliche Thermometerfertigung wird geboren. Der Stützerbacher Mühlenbesitzer Franz Ferdinand Greiner steht in engem Zusammenhang mit dem Beginn der Thermometerfertigung im nordwestlichen Thüringer Wald. Seine Einkünfte, die er als Mühlenbesitzer erzielen konnte, bessert er bereits in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts mit der Fertigung der zeitgemäßen Glas-Nippesprodukte auf. Zu diesem Zwecke beschäftigte er für einige Jahre den Lampenglasbläser Berkes. Eines Abends beobachtete Greiner nach Arbeitsschluss, wie sein Angestellter eine Glasröhre mit Kugel blies und Quecksilber einfüllte. Greiner durchschaute den Sinn des Instrumentes, das zur Messung der Temperatur diente und konnte es daraufhin nachbauen.

 

Das besondere Verdienst Greiners besteht in der Einführung einer effektiven Arbeitsorganisation, die eine Spezialisierung der Berufe und somit die Herausbildung spezieller, hochqualifizierter Fertigkeiten einschloss.



Sir William Thomson

seit 1892 Lord Kelvin of Largs

(1824 - 1907)

William Thomson wurde 1824 als Sohn eines Mathematiklehrers in Belfast geboren. Sein Interesse und seine Fähigkeiten waren so früh ausgeprägt, dass er bereits als 10jähriger Junge an der Universität Glasgow immatrikuliert wurde und mit 22 Jahren den dortigen Lehrstuhl für Theoretische Physik übernahm.

 

Die Arbeit an einer absoluten Temperaturskala, die sich unabhängig von einer thermometrischen Substanz definieren lässt, war im Vergleich zu seinen anderen Verdiensten auf den Gebieten der Elektrotechnik, der Thermodynamik, der elektromagnetischen Wellen und anderer Fachdisziplinen eher ein "Nebenprodukt". Trotzdem ist sein Nachweis des absoluten Nullpunktes bei -273,15 °C und die darauf aufgebaute Temperaturskala von entscheidender Bedeutung für die Wissenschaft.

 

Der Grundgedanke seiner thermodynamischen Überlegungen zur Entwicklung einer eigenen Temperaturskala lag für Kelvin in der Tatsache begründet, dass immer die gleiche Arbeit aufgewendet werden muss, um eine Temperaturerhöhung  um ein Grad zu erreichen. Der unerreichbare absolute Nullpunkt bei -273,15 °C ersetzt einen der sonst notwendigen zwei Fixpunkte, so dass man bei der Kalibrierung einer Kelvin-Skala wieder allein mit dem Tripelpunkt des Wassers auskommt. Mit der Übernahme des 100teiligen Abstandes zwischen Eis- und Siedepunkt des Wassers erfolgte eine enge Orientierung an der Celsius-Skala. Somit sind beide heute parallel verwendbar. Die anschauliche Celsius - Einteilung und die für Berechnungen günstigere Kelvin-Skala.

 

Quelle: Katrin Mantzke, Zentrum für Thüringer Landeskultur



 

Thomas Johann Seebeck

(1770 - 1831)

Thomas Johann Seebeck wurde am 9. April 1770 als Sohn eines vermögenden Kaufmanns in Reval (heute Tallin) geboren. Er bestand 1802 sein Examen als Arzt und praktizierte in Göttingen. Das große Interesse an physikalischen Forschungen ließ ihn aber bald seinen medizinischen Beruf aufgeben. Als Privatgelehrter auf dem Gebiet der Physik arbeitete er in Jena, Bayreuth und Nürnberg an naturwissenschaftlichen Studien. In seiner Jenaer Zeit war er mit Goethe freundschaftlich verbunden und arbeitete mit ihm intensiv an der Farbenlehre. Ab 1818 lehrte Seebeck an der Universität und der Akademie der Wissenschaften in Berlin, und wies 1821 den thermoelektrischen Effekt nach, der später ausschlaggebend für die Erfindung des Thermoelementes wurde. Thomas Johann Seebeck verstarb am 10. Dezember 1831 in Berlin.

 

Quelle: Mitglieder des Fördervereins "Thermometermuseum Geraberg" e.V. und Frau Lamprecht, Zentrum für Thüringer Landeskultur e.V.



 

Wilhelm Karl Werber Wien

(1864 - 1928)

Wilhelm Wien wurde am 13. Januar 1864 als Sohn des Grundbesitzers Carl Wien in Ostpreußen geboren. Ab 1884 studierte er bei dem bedeutenden Wissenschaftler Hermann von Helmholtz in Berlin und lernte in der Folgezeit als dessen Assistent die Physik sowohl von der theoretischen als auch von der experimentellen Seite kennen. Er trat in die Physikalisch-Technische Reichsanstalt ein und forscht hier vor allem zu strahlungstheoretischen Fragen. Ab 1896 hatte Wien nacheinander Professorenstellen für Physik in Aachen, Gießen und Würzburg inne. 1920 wurde er als Nachfolger von Röntgen nach München berufen, wo er bis zu seinem Tode am 30. August 1928 wirkte.

 

Mit seinen Arbeiten zur Temperaturstrahlung an schwarzen Körpern schuf Wien eine wesentliche Grundlage für die Strahlungsthermometrie. Das 1893/94 von ihm formulierte "Wiensche Verschiebungsgesetz" beschreibt den Zusammenhang zwischen der absoluten Temperatur eines schwarzen Strahlers und der Wellenlänge seiner maximalen Emission und wurde zunächst auf Grund empirischer Untersuchungen ermittelt. Dafür und für sein 1896 formuliertes Strahlungsgesetz erhielt Wilhelm Wien 1911 den Nobelpreis für Physik.

 

Quelle: Mitglieder des Fördervereins "Thermometermuseum Geraberg" e.V. und Frau Lamprecht, Zentrum für Thüringer Landeskultur e.V.